Bisherige Veranstaltungen des Vereins und des MVF in 2016:


18. November 2015 Jahreshauptversammlung

 

Im Rahmen der Versammlung hielt Herr Dr. Schulte einen Vortrag zum Thema:

 

Der Depotfund von Neupotz

 

Zwischen 1967 und 1997 wurden beim Kiesabbau durch die Firma Gebrüder Kuhn GmbH an einem Altarm des Rheins bei Neupotz mehr als 1.000 Objekte geborgen, die überwiegend gehortetem Raubgut aus der Mitte des 3. Jhs. nach Chr. angehören. Die Objekte entstammen römischen Gutshöfen und bieten in ihrer einzigartigen Vielfalt nicht nur einen Einblick in die ländliche Lebenswelt dieser Zeit, sondern auch einen spannenden historischen Hintergrund. Zerschnittene Becher, Teller und andere Objekte aus Silber – von Archäologen „Hacksilber“ genannt – bezeugen, dass es den Eindringlingen um den Materialwert des Edelmetalls ging und auch, dass es sich bei den Funden um Beutegut handelt. Die ‚germanischen‘ Plünderer zogen, wie man anhand einzelner Fundobjekte erschließen kann, bis ins mittelfranzösische Limousin und kehrten von dort reich beladen zurück. Beim Übersetzen kenterten sie und verloren einen Teil der Beute im Rhein.

 

Obwohl der Depotfund aufgrund der Bergungsgeschichte und dem weitgehenden Fehlen organischen Materials unvollständig sein dürfte, gilt er mit einem Gesamtgewicht von 727,85 kg der größte römerzeitliche Depotfund Europas. Neben zahlreichen Gefäßen der provinzialrömischen Küche aus den unterschiedlichsten Kupferlegierungen finden sich auch viele Gerätschaften zum Bearbeiten von Holz und Metall unter den Funden, wie auch etliche Objekteanzeigen, dass die Beute mit einem Wagen transportiert wurde.


 Römisches Geschirr aus Neupotz, © Römisches Museum Augsburg

   


21. Oktober 2015 - Buchpräsentation "Archäologie Berlins - 50 Objekte erzählen 10000 Jahre Geschichte"


Buchpräsentation im Neuen Museum des von Prof. Dr. Wemhoff und der

Archäologin Claudia Mehlisch gemeinsam verfassten Buches.


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  • ISBN-10: 3944594371
  • ISBN-13: 978-3944594378




15. Oktober 2015 - Vortrag "Cornesti-Iarcuri: Keramik und Kleinfunde aus der bronzezeitlichen Anlage im rumänischen Banat"


Vortrag Frau Katharina Teinz M.A.

 

Das Ausgraben archäologischer Hinterlassenschaften ist nur ein Aspekt archäologischer Arbeit. Die Dokumentation, Auswertung und Archivierung der Funde ist ein weiterer Teil der methodischen Forschung. Dabei werden z. B. Material- und  Altersbestimmungen vorgenommen sowie Typologien erstellt. Aufgrund von  Analogieschlüssen wird dann eine Interpretation der Funde vorgenommen. In  Corneşti-Iarcuri, der größten bislang bekannt gewordenen prähistorischen Siedlung Europas, werden seit 2007 wieder archäologische Forschungen durchgeführt. Die Anlage, welche im westlichen Rumänien, in den Ebenen des Banats nördlich von Timişoara liegt, wurde durch vier Verteidigungswälle mit einer Gesamtlänge von über 33 km gesichert und weist eine Fläche von 17,2 km² auf. Das Gros der Artefakte, die bei den archäologischen Feldarbeiten entdeckt wurden, ist Keramik. Diese konnte zumeist in die Spätbronzezeit - genauer in die Zeit der Cruceni-Belegiš-Kultur - datiert werden. 

Hintergrundinformationen zum Thema unter:

https://www.uni-frankfurt.de/47230560/20_Cornesti